Wenz heißt: einer gegen alle. Wenz heißt: Abwechs­lung. Und Wenz heißt außer­dem: Der Spie­ler hat wohl alle oder zumin­dest vie­le Unter. Um die dreht sich bei die­ser Spiel­va­ri­an­te näm­lich alles. Der Wenz beim Schaf­kopf ist eine beson­de­re Vari­an­te des Solos und funk­tio­niert nach sei­nen ganz eige­nen Regeln. Nur eines ist wie gehabt: 61 gewinnt.

Was macht den Wenz so besonders?

Eigent­lich gehört ein Wenz zu den Solo-Spie­len im Schaf­kopf, unter­schei­det sich aber in einem wich­ti­gen Punkt: Beim Wenz sind nur die Unter Trumpf. Die Ober wer­den zu ganz nor­ma­len Farb­kar­ten. Das macht das Spiel unge­wöhn­lich und auch anspruchs­voll, denn es sind dadurch weni­ger Trümp­fe im Spiel.

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Die Rei­hen­fol­ge der Kar­ten im Wenz

Da die Ober beim Wenz ihren Trumpf­sta­tus ver­lie­ren, ändert sich die Kar­ten­rei­hen­fol­ge grund­le­gend. Und zwar in jeder Far­be. Trumpf und damit die höchs­ten Kar­ten sind nur die Unter. In den Far­ben sticht zuerst die Sau, dann die 10, der König, erst danach der Ober und schließ­lich die neun, acht und sieben.

Unge­wohnt und auch ein wenig unin­tui­tiv, die Ober erst an vier­ter Stel­le in den Farb­kar­ten zu sehen. Das ver­än­dert auch das Spiel sehr stark und die Tak­tik des Solis­ten. Es ist anspruchs­voll, sich vor­zu­neh­men, ein Spiel ganz allein gegen drei Mit­spie­ler mit nur vier Trümp­fen zu gewinnen.

Trumpf­zwang und Farb­zwang beim Wenz

Beim Wenz gilt wie in allen ande­ren Schaf­kopf-Vari­an­ten der Trumpf­zwang und Farb­zwang. Das bedeu­tet, wird ein Unter (also ein Trumpf) gespielt, müs­sen alle ande­ren Spie­ler eben­falls einen Unter zuge­ben, wenn sie einen auf der Hand haben. Ist dies nicht mög­lich, kön­nen sie eine belie­bi­ge Kar­te ausspielen.

Wird aber eine Far­be aus­ge­spielt (zum Bei­spiel Herz oder Eichel), müs­sen die Spie­ler Kar­ten der­sel­ben Far­be zuge­ben. Kön­nen sie dies nicht, dür­fen sie einen Unter spie­len oder eine ande­re Kar­te abwer­fen. Beim Wenz spielt die­se Regel eine beson­ders gro­ße Rol­le. Die Trümp­fe des Spie­lers sind begrenzt, höchs­tens vier kann er auf der Hand haben. Und die müs­sen mit bedacht ein­ge­setzt wer­den, sonst gerät er schnell ins Hintertreffen.

Der Wenz und die Sauen

Bei nur vier Trümp­fen gewin­nen die hohen Farb­kar­ten beim Wenz an Bedeu­tung. Die Sau ist die höchs­te von ihnen und sorgt häu­fig für die ent­schei­den­den Sti­che. Ein Solist, der einen Wenz spielt, hat in der Regel nicht nur eini­ge Unter auf der Hand, son­dern auch eine oder meh­re­re Sauen.

Alles ande­re wäre leicht­sin­nig vom Spie­ler. Die Sau­en im Wenz sind die ver­steck­ten Haupt­waf­fen. Dem­entspre­chend soll­ten sich die Mit­spie­ler dar­auf ein­stel­len, dass der Wenz-Spie­ler sie nicht nur über­trumpft, son­dern auch in den Far­ben stark ist und mit hoher Wahr­schein­lich­keit über Sau­en verfügt.

Das Ziel des Solis­ten beim Wenz: Tak­tik ist Trumpf

Wer einen Wenz gewin­nen möch­te, muss wie gewohnt mehr als 60 Punk­te errei­chen. Der Ober hat zwar sei­nen Trumpf­sta­tus ver­lo­ren, doch die Punk­te­wer­tun­gen blei­ben gleich. Das heißt, am meis­ten Punk­te geben die Sau­en mit elf Punk­ten, danach kom­men die 10er mit zehn Punk­ten, die Köni­ge mit jeweils vier Punk­ten. Der Ober steht an vier­ter Stel­le mit drei Punk­ten, die Unter (obwohl Trumpf) geben nur zwei Punk­te und die 7er, 8er und 9er gehen mit null Punk­ten leer aus.

Mit so weni­gen Trümp­fen, muss ein Spie­ler, der einen Wenz ansagt, geschickt vor­ge­hen. Beim Wenz ist es rat­sam, die Trumpf­kar­ten nicht gleich zu Beginn aus­zu­spie­len, son­dern auf güns­ti­ge Gele­gen­hei­ten zu war­ten, um damit mög­lichst star­ke Kar­ten des Geg­ners zu stechen.

Die Sau­en aller­dings lohnt es sich mög­lichst früh ins Spiel zu brin­gen. Sie brin­gen am meis­ten Punk­te, also blei­ben sie bes­ten­falls im Besitz des Spie­lers. Wenn er mit einer Sau sticht, sam­melt der Spie­ler gleich zu Beginn wert­vol­le Punk­te und hebt sich die Trümp­fe als Ass im Ärmel auf.

Es ist unwahr­schein­lich, alle Sti­che zu bekom­men, des­halb soll­ten die Sti­che gezielt aus­ge­wählt wer­den. Wert­vol­le Sti­che des Geg­ners las­sen sich gut und uner­war­tet mit Untern durch­kreu­zen. Beim Wenz muss der Spie­ler die Kon­trol­le über die Sti­che len­ken, selbst wenn er nur aus­ge­wähl­te Kar­ten sticht.

Beim Wenz sein Kön­nen beweisen

Einen Wenz gewin­nen heißt tak­ti­sche Tie­fe bewei­sen. Über weni­ge Trümp­fe zu ver­fü­gen und trotz­dem ein Spiel anzu­sa­gen, ist ris­kant. Beim Wenz ist die­se Situa­ti­on die Regel. Das heißt, das Kön­nen steht hier im Mit­tel­punkt. Spie­ler, die einen Wenz ansa­gen, müs­sen — mehr als bei ande­ren Spiel­va­ri­an­ten — ihre Mit­spie­ler lesen kön­nen und stra­te­gisch vor­ge­hen um am Ende das Spiel für sich zu entscheiden.