Der Farbwenz ist ein echtes Schmankerl für fortgeschrittene Schafkopf-Spieler. Während der klassische Wenz nur die vier Unter als Trumpf kennt, kommt beim Farbwenz eine komplette Farbe als Trumpf hinzu. Je mehr Trümpfe ein angesagtes Spiel zulässt, desto mehr Chancen haben alle Mitspieler, einen Stich zu machen. Das macht das Spiel dynamischer, aber auch etwas komplexer. So können Spieler das meiste aus einem Farbwenz herausholen:
Was ist ein Farbwenz
Der Farbwenz ist eine Erweiterung des klassischen Wenz-Spiels, bei dem der „Wenz“ die Trumpfrolle übernimmt. Das heißt, die vier Unter sind Trumpf, während alle anderen Karten (auch die Ober) zu den Farbkarten gehören. Der Farbwenz unterscheidet sich von der klassischen Variante darin, dass der Solist sich neben den Untern eine Farbe aussucht, die ebenfalls als Trumpf zählt.
Diese Farbe ist in der Hierarchie unter den vier Untern und behält intern die Kartenreihenfolge bei. Bei einem Farbwenz in Eichel sind die vier Unter also die höchsten Trümpfe, während Eichel-Ass, Eichel 10, Eichel-König, Eichel-Ober und die Eichel‑7, ‑8 und ‑9 zwar auch Trümpfe sind, aber einen Unter nicht stechen können.
Die Unter stechen in der Reihenfolge Eichel, Grün, Herz und Schelle wie üblich. Die Trumpfkombination aus vier Untern und einer Farbe sorgt für eine sehr klare Struktur, bei der der Solist durch die vier Unter eine starke Position hat, aber gezielt die Trumpffarbe einsetzen muss, um das Spiel zu kontrollieren. Ein Solist sagt statt einem Wenz dann einen Farbwenz an, wenn er nicht die höchsten Karten in den übrigen Farben besitzt und trotzdem Stiche machen möchte.
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Warum der Farbwenz für fortgeschrittene Spieler ist?
Ein Farbwenz erfordert von Spielern mehr als nur ein gutes Blatt – er setzt strategisches Denken und Erfahrung voraus. Beim normalen Wenz kann der Solist oft gezielt mit den vier Untern Trumpfstiche sichern, ohne sich auf eine zusätzliche Trumpffarbe verlassen zu müssen. Beim Farbwenz hingegen muss der Solist die gewählte Trumpffarbe geschickt einsetzen, um seine Trümpfe zu schonen und Stiche zu sammeln.
Der Solist muss seine Karten gut kennen und wissen, wie er die Trumpffarbe und die Unter einsetzt, um die Gegner zu kontrollieren. Da er nur eine begrenzte Anzahl an starken Trümpfen (die Unter) besitzt, ist das Risiko groß, wenn die Gegner Karten der Trumpffarbe spielen und Stiche erzielen.
Farbwenz gewinnen: Tipps und Strategien
Beim Farbwenz steht und fällt jede Taktik mit der Auswahl der Trumpffarbe. Der Solist sollte von der Trumpffarbe nicht unbedingt viele, aber hohe Karten haben, sodass er auch Stiche machen kann, ohne einen Unter zu opfern. Mit einer Sau oder einer 10 kann der Spieler Druck auf die anderen Spieler ausüben.
Die vier Unter sollten für wichtige Stiche aufgespart werden. Solche Stiche, bei denen die Gefahr besteht, dass ein Gegner eine hohe Karte spielt. Im Gegensatz zu vielen anderen Spielvarianten ist es ratsam, die hohen Trumpfkarten als Spieler erst gegen Mitte oder Ende des Spiels einzusetzen. Meist spielen die Gegner zu diesen Zeitpunkten hohe Karten.
Nur eine zusätzliche Farbe ist Trumpf. Ein Farbwenz ergibt also nur dann Sinn, wenn der Solist auch in den übrigen Farben möglichst hohe Karten auf der Hand hat. Durch das geschickte Ausspielen von Sauen und 10ern in den normalen Farben lassen sich wichtige Punkte sammeln, ohne dass der Solist seine Trümpfe verschwendet.
Farbwenz: Ist er das Gamble wert?
Der Farbwenz ist riskant. Die Kontrolle über das Spiel zu behalten ist schwieriger, denn wenn die Gegner die Trumpffarbe gezielt ausspielen, ist es ihnen durchaus möglich, auch ohne Unter wichtige Stiche zu holen. Auf der anderen Seite ist ein Farbwenz aber auch lukrativ. Zwar variiert der genaue Wert des Spiels ja nach Region und Runde, aber wie bei anderen Solospielen multipliziert sich der Spielwert häufig. Wer einen Farbwenz gewinnt, erspielt sich einen ordentlichen Vorsprung, wer ihn verliert, verliert auch eine Menge Geld. Der Farbwenz ist anspruchsvoll, vielseitig und lohnt sich: Allerdings häufig nur für fortgeschrittene Spieler.